Auf den Spuren Napoleons
Napoleon behauptete einst, er könnte seine Heimat mit geschlossenen Augen alleine am Geruch erkennen. Wer nach Korsika kommt, der wird ihm das schnell glauben, die Insel empfängt die Besucher nämlich mit einer Duftmischung aus Thymian, Rosmarin, Lavendel und Wacholder. Die französisch anmutende Inselhauptstadt Ajaccio ist der Geburtsort des späteren Kaisers, sie liegt traumhaft schön am Fuße des Berges Salario. Hier hat alles irgendwie ein bisschen mit Napoleon zu tun. Sei es die Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert mit dem Taufbecken aus weißem Marmor oder der Familienwohnsitz der Bonapartes – der kleine Franzose ist scheinbar allgegenwärtig.
Das Herz der Altstadt von Ajaccio bildet eine Gruppe von alten Straßen, die gen Norden und Süden vom Place Foch abzweigen. Hier befand sich einst das mittelalterliche Stadttor. Zwischen der Alt- und der Neustadt erstreckt sich der riesige Place de Gaulle, hier beginnt das moderne Stadtzentrum. Das milde Klima, die vielen netten Cafés, Restaurants und die Geschäfte machen einen Aufenthalt in der Inselhauptstadt zu einem kurzweiligen Erlebnis.
In der Antike gaben die Griechen der Insel Korsika den Beinamen "Kalliste", die Schönste. Die feinsandigen Buchten, die klaren Gebirgsbäche, die Gassen, die zum Bummeln einladen, und die architektonischen Kleinode lassen erahnen, warum. Bei einer Tour durch die bizarren Felsenlandschaften oder einem entspannten Tag an den langen Sandstränden, die die Ostküste säumen, kann man die französische Insel im Mittelmeer von ihrer besten Seite kennen und lieben lernen.
Wie Nadeln ragen die roten Granitfelsen der vorgelagerten Inseln Îles Sanguinaires, die sich am nördlichen Ende des Golfs von Ajaccio befinden, aus dem Meer. Ein weiteres Ausflugsziel für kleine und große Abenteurer ist die wildromantische Felslandschaft der Prunelli-Schlucht, die ihr durch die Tipitoli-Wälder erreicht. Oder wie wäre es mit einem Besuch in Cargèse, dem einzigen griechischen Dorf auf Korsika?