Was für eine Postkartenoptik!
Durch unzählige kleine Straßen und vorbei an Deichen und Zugbrücken bahnt sich das Wasser seinen Weg. Und mittendrin: Unzählige Windmühlen, die der Gegend einen ganz besonderen Charme verleihen. Was wie die Beschreibung eines Postkartenmotivs klingt, eröffnet sich euch bei einem Landgang im holländischen Kinderdijk, das nur 15 km entfernt von Rotterdam liegt.
Sollte euer Schiff hier also Halt machen, könnt ihr euch die sagenumwobenen Windmühlen einmal aus nächster Nähe anschauen. Aber was genau hat es eigentlich mit diesen Bauwerken auf sich? Die 19 uralten Windmühlen zählen bereits seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe! Zwar stehen die Blätter heutzutage still, doch die Mühlen waren vor einigen Jahren noch von großer Bedeutung für die Region. Im Jahre 1740 erbaut, wurden diese dafür genutzt, um das umliegende Wasser aus den Poldern zu pumpen und den Boden damit für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.
Heutzutage könnt ihr in drei Museumsmühlen in die spannende Vergangenheit von Kinderdijk eintauchen. Selbst die jüngsten Familienmitglieder werden gebannt den Multiscreen-Film verfolgen und mehr über die Geschichte der Region erfahren wollen. Einige der Mühlen befinden sich sogar im Privatbesitz und wurden teilweise zu Wohnhäusern umfunktioniert. Steigt doch einfach mal in eines der Boote und bestaunt die faszinierenden Bauten vom Wasser aus.
Der Name Kinderdijk, der übersetzt so viel wie "Kinderdeich" bedeutet, ist im Übrigen auf gleich mehrere Legenden zurückzuführen. Eine davon besagt, dass während der Elisabethenflut im Jahre 1421 eine Wiege mitsamt einem Kind und einer Katze unversehrt auf den Deich gespült worden sein soll. Welche der vielen Mythen nun der Wahrheit entspricht, ist zwar fraglich, dennoch ist eines ganz klar: Der Anblick der Windmühlen von Kinderdijk ist wahrlich einmalig!