Ein Seehafen der Superlative
Im Herzen eines Labyrinths von Flüssen und künstlichen Wasserwegen liegt Rotterdam, die niederländische Stadt, die den größten Seehafen Europas beherbergt. Mehr als 134.000 Schiffe machen hier jedes Jahr fest, um Waren aus aller Welt umzuschlagen. In der Stadt hat man schon immer ein bisschen weiter gedacht, ein gutes Beispiel dafür sind die Kubushäuser im Stadtzentrum, die jedem physikalischen Gesetz zu trotzen scheinen.
Rotterdam beeindruckt seine Besucher mit einer Skyline voller Wolkenkratzer, die an Frankfurt und London erinnert. Dass die Stadt sich heute so modern geben kann, hat jedoch einen nicht ganz so freudigen Grund, wurde dieser Ort im zweiten Weltkrieg doch erheblich beschädigt. Einen Hauch von Geschichte kann man noch im Stadtteil Delfshaven spüren, wo das Artdéco-Hotel New York einen interessanten Kontrast zu den Hochhaustürmen bildet. Dafür, dass man das ganze Spektakel einmal von oben betrachten kann, sorgt der Euromast: Mit einer rotierenden Glasgondel geht es hoch auf den 185 Meter hohen Aussichtsturm, der einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt offenbart.
Sobald man wieder festen Boden unter den Füßen hat, warten weitere interessante Sehenswürdigkeiten wie die Kunsthal, ein Museum für zeitgenössische Kunst und das Boijmans van Beuningen-Museum, dessen Sammlung repräsentative Werke von fast allen wichtigen niederländischen Malern umfasst. Die beiden Museen befinden sich in einem speziell ausgewiesenen Kulturareal, dem Museumpark. Die wenigen Bauwerke in der Innenstadt, die noch der Vorkriegszeit entstammen, sollte man bei einer Besichtigungstour natürlich nicht außer Acht lassen: Die Van Nelle Fabrik ist eines der wichtigsten historischen Industriedenkmäler des Landes und auch das Huis Sonneveld ist einen Besuch wert. Im Oude Haven können die Besucher Rotterdams sehen, wie ein zerstörter Hafen nach dem Krieg auf sympathische Art und Weise neu entwickelt wurde und der Hafen von Delfs zeigt, wie es früher einmal gewesen zu sein scheint – dieser hat den zweiten Weltkrieg nämlich weitestgehend unbeschadet überstanden.
In der Umgebung kann man Holland von seiner idyllischen Seite erleben. Ganz wunderbar funktioniert das zum Beispiel bei einem Ausflug zu den bekannten Windmühlen von Kinderdijk. Auch die niederländische Hauptstadt Amsterdam, die auf fünf Millionen Holzpfeilern gebaut ist, ist von Rotterdam aus gut zu erreichen. In einem Halbkreis ziehen sich 165 Grachten und Kanäle um das alte Bootszentrum, bei einer Bootsfahrt auf eben diesen kann man nicht nur die typischen Häuschen bestaunen, sondern schon einmal einen Blick auf einige Sehenswürdigkeiten der Stadt werfen. Und auch Ausflüge in die Stadt Gouda, in deren historischer Innenstadt man die Jahrhunderte alte Geschichte dieses Ortes entdecken kann, sowie nach Delf und Den Haag, dem Regierungssitz der Niederlande, lohnen sich.